Jung in die Politik? - Podiumsdiskussion in der THS
Im Rahmen der Kooperation mit dem Verein „Jugend und Politik“ fand am 22. März 2012 in der Aula der THS eine Podiumsdiskussion statt. Eingeladen waren die Vertreter der Jugendorganisationen der Bielefelder Parteien und Matthias Band vom Westfalenblatt als Moderator. Die Schülerinnen und Schüler der Klassen 10a und 10d hatten vorher im Politikunterricht Fragen zu verschiedenen Themen vorbereitet, denen sich folgende Gäste stellen durften: Thomas Rüscher (BfB), Wiebke Esdar (SPD), Sönke Völker (CDU), Till Ziem (die Grünen), Roga Sahba Afradi (FDP), Max Bolden (die Linke)
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde kam als erstes das Thema ÖPNV auf den Tisch. Die Schülerinnen und Schüler beklagten sich über hohe Ticketpreise und häufige Verspätungen. Zudem wurde eine Verlängerung der S-Bahnlinie 1 nach Sennestadt gefordert. Die jungen Politiker zeigten für diese Forderungen großes Verständnis, da z.B. Frau Afradi selbst am Morgen mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist war und das Problem der Jugendlichen kennt. Auch über einen Rückkauf der Stadtwerke wurde diskutiert. Weiterhin wurde der Rücktritt Wulffs und die Frage nach der Berechtigung des Ehrensolds diskutiert. Da kamen die Politiker schon ins Schwitzen, als sie „in die Mangel genommen“ und nach schwarzen Schafen innerhalb der eigenen Reihen gefragt wurden.
Besonders beim Thema der Sekundarschule gab es unterschiedliche Meinungen. Beeindruckend schilderte Wanessa Strauss ihre Meinung und die Frage, warum man denn die Gymnasiasten, „außen vor lasse“ und die Haupt- und Realschüler gleichsetze. Till Ziem, der einzige Gast, der selbst noch eine Schule besucht, konnte seine Sicht des Problems unterschiedlicher Schulformen gut darstellen und sprach sich für ein Konzept der Gesamtschule (eine Schule für alle) aus.
Am Ende der spannenden 2 Stunden machten die Politiker den Jugendlichen noch einmal Mut, sich selbst zu engagieren. Darin waren sich alle Gäste einig: nur wer sich engagiert und handelt, kann auch etwas verändern. Dabei komme es jedoch nicht unbedingt auf die Aktivität in einer bestimmten Partie an, auch als Klassen- oder Schülersprecher oder z.B. im eigenen Sportverein kann man schon „Politik machen“.
Insgesamt erlebten die knapp 60 Schülerinnen und Schüler einen spannenden Vormittag und schafften es den jungen Politikern ihre Wünsche und Forderungen mit auf den Weg zu geben. Im Juni 2012 dürfen die Jugendlichen dann selbst einmal in die Rolle eines Politikers schlüpfen, dann steht die mittlerweile dritte fiktive Ratssitzung der Schülerinnen und Schüler der THS auf dem Programm.
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