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P.A.R.T.Y. - Projekt im Johannes Wesling Klinikum in Minden

 

 

 

Was ist P.A.R.T.Y. ?
P.A.R.T.Y. ist eines der weltweit erfolgreichsten und spannendsten Präventionsprogramme für Schulklassen & Jugendliche im Alter von 15-18 Jahren in Zusammenarbeit mit führenden Unfallkliniken.
Kern des Programms ist dabei der „P.A.R.T.Y. Tag“, bei dem Schulklassen einen Tag in einer Unfallklinik verbringen und dort die verschiedenen Stationen eines (Schwer-)Verletzten erleben.
Dabei ist P.A.R.T.Y. eine Abkürzung (ein Akronym) für „Prevent Alkohol and Risk Related Trauma in Youth“. Frei übersetzt geht es um die Prävention von durch Alkohol und risikoreiches Verhalten verursachte Verletzungen („Traumen“) bei Jugendlichen.

http://www.party-dgu.de/de/ueber_uns.html

 

 

 

Vor 10 Monaten hatten wir uns beim Klinikum in Minden beworben, und nun endlich war es soweit. 21 Schülerinnen und Schüler der THS durften als erste Gruppe im Bereich Ostwestfalen am weltweiten PARTY Projekt teilnehmen. Diese Abkürzung steht für die englischen Worte:  "Prevent Alcohol and Risk Related Trauma in Youths"
 

Es geht also um Unfallprävention, die Anzahl der von Jugendlichen verursachten Unfälle im Zusammenhang mit Alkohol usw. soll verringert werden. Den Schülern wird am Ort des Geschehens in der Klinik die Versorgung schwerverletzter Menschen gezeigt.
 

Und so verlief unser Tag:
Um 7:20 Uhr waren alle Schüler pünktlich an der THS, nur leider sprang unser gemieteter Bus nicht an. Während der Busfahrer verzweifelt einen Ersatzbus anforderte, und Frau Stebbing im Klinikum Minden anrief, um die Lage zu erklären, hatte Herr Fuchs eine blendende Idee, mit Hilfe seines Wagens verhalf er der Batterie des Busses wieder zu neuem Leben. Dann ging es los. Um 8:45 kamen wir am Klinikum an, und wir wurden sofort von Herrn Dr. Chotta begrüßt, der Unfallchirurg und Orthopäde ist. In einem modernen Hörsaal dann warteten auf uns Getränke aller Art, wir wurden verwöhnt.
 

Herr Dr. Chotta, der das P.A.R.T.Y. Projekt in Minden organisiert, begrüßte uns alle und dann hielt der Chefarzt Prof. Dr. Johannes Zeichen eine eindrucksvolle Rede, die wirklich auf die Schüler zugeschnitten war, und alle hörten gebannt zu. Eindrucksvolle Videos zogen dann auch den letzten Schüler in ihren Bann, und ein englisches Video verursachte bei den Schüler große Betroffenheit. Ein schreiendes schwerverletztes Mädchen, eingeklemmt im Auto aufgrund eines Unfalls durch eine vom Handy gesendete SMS. Im Anschluss dann hielt die Polizei einen kurzen Vortrag, in Bezug auf von jungen Fahrern verursachte Verkehrsunfälle.
 

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P.100

Prävention

A._100

Alkohol

R.100

Risiko

T.100

Trauma

Y.

Youth

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Und nun war es soweit, in 3 Gruppen ging es zu den verschiedenen Stationen.

Gruppe 1 ging in den Schockraum, hier mussten die Schüler sofort aktiv werden:
Hülya legte sich auf die Liege, und Herr Dr. Chotta und ein Krankenpfleger legten ihr sofort ein EKG an. Gleichzeitig musste die zum Assistenzarzt neu ernannte Schülerin Sandra sofort eine Ultraschalluntersuchung machen. Dank der Hilfe von Dr. Chotta stellten wir fest, dass alles in Ordnung war, zum Glück. Bevor Hülya wusste, wie ihr geschah, hatte sie schon eine Halskrause um. Bei einem Verkehrsunfall arbeiten immer viele Menschen gleichzeitig an einem Patienten, das spart wertvolle Zeit, und der Patient kann schnell korrekt behandelt werden.  Die Schüler stellten viele Fragen und die Ärzte und Krankenpfleger standen Rede und Antwort. Und wie ging es unseren THSlern? Die ehrliche Antwort war, dass man sich sehr unwohl fühlte, wenn viele Personen an einem arbeiten und man angefasst wird.
Das ist im Notfall natürlich egal, denn das Überleben des Patienten und die Vermeidung von Komplikationen haben Vorrang.  Und unsere neue Assistenzärztin gab eine ehrliche Antwort: "Ich hatte Angst, was falsch zu machen,  und es war so viel zu tun."  Das war also ein kleiner Einblick in den Schockraum,  der gleich nebenan ein CT Gerät hat, damit schwerstverletzte Patienten genau untersucht werden können.

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Weiter ging es zum Rettungswagen. hier hatte die Rettungssanitäterin schon alles vorbereitet, wir brauchten nur noch eine Patientin. Da war Gresa gleich mutig und lies sich behandeln.  4 Schülerinnen wurden kurzfristig  Rettungshelfer und legten sie auf die Trage. Dann wurde die Halskrause angelegt und schließlich musste Gresa komplett fixiert werden, mit vielerlei bunten Riemen und Gurten. Und dann folgte der Test für den Ernstfall:
Die Rettungssanitäter kippten die Trage schwungvoll zur Seite, und die Patientin fiel nicht von der Trage.  Nun musste das ganze Paket noch auf den Wagen, der dann in den Krankenwagen geschoben wird. Alle 4 Schülerinnen strengten sich an und dann war es geschafft.  Zum Glück war dies nur simuliert, denn sonst hätte man unserer Schülerin die Kleidung aufgeschnitten, um Zugang zu Herz und Lunge zu haben. Wir waren fasziniert, und Gresa war froh, als sie befreit wurde und sich wieder bewegen konnte. Und ihr Gefühl? "Es war beängstigend, denn ich konnte mich nicht bewegen."
 

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Die nächste Station war die Chirurgie. Ein junger Patient gab uns Auskunft über seinen Unfall und seine Verletzung. Er war auf einer Hüpfburg gesprungen, die zu wenig Luft hatte, und verletzte sich dabei die Wirbel. Dass so ein Unfall lebensverändernd sein kann, wurde hier wieder klar. Ein Handwerker, der schwer heben muss und so eine Verletzung hat, wird es sicher schwer haben in Zukunft. Es war sehr mutig, dass der Patient 3 Gruppen hintereinander so viele Fragen ehrlich beantwortet hat. Wir wünschen ihm weiterhin gute Besserung.

Und nun wurde es richtig ernst: Wir betraten die Intensivstation. Hier gab uns die Ärztin erst einmal eine Einführung in die Intensivmedizin und die Behandlung der Patienten. Dies ist die Station mit der meisten Technik, ohne die viele Unfallpatienten gar nicht überleben würden.
Wir betraten das Intensivzimmer eines jungen Patienten, der einen sehr schweren Autounfall hatte. An so viele Geräte angeschlossen, liegt er im künstlichen Koma und die Ärzte kämpfen um sein Leben. Da er so viele multiple Verletzungen hat, kann man auch nicht sagen, wie es weitergehen wird für ihn. In diesem Raum war es gespenstisch ruhig, nur die Maschinen piepten. Kaum verließen wir das Krankenzimmer, brachen einige Mädchen in Tränen aus. Taschentücher wurden verteilt und getröstet - aber dieser Anblick gehört bei dem Projekt  P.A.R.T.Y. dazu. Jedes Jahr gibt es viele junge Fahrer, die zu schnell fahren, am Steuer ihr Handy benutzen oder unter Einfluss von Drogen oder Alkohol stehen, die dann schwere Unfälle zur Folge haben. Ziel des Projektes ist es auch, auf gefährliche Situationen und deren Folgen aufmerksam zu machen, damit man selbst gegebenenfalls die richtig Entscheidung trifft.
 

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Dr. Chotta beantwortete die vielen Fragen dieser Gruppe, und nun ging es zur Physiotherapie. Dort warteten Prothesen, Gipsarme, Bein- und Armschienen, Halskrausen, Rollstühle und vieles mehr. Nach schweren Unfällen muss man oft alles neu erlernen, vom Laufen bis zum Essen bis zum Toilettengang. Man ist wieder von den Eltern abhängig, und das ganze Leben kann sich verändern. Wir bekamen einen Eindruck, wie es ist, mit "Handicap" zu laufen, sich zu bewegen und sogar zu essen. Das war nämlich die nächste Station, das Mittagessen. Dort war ein Raum nur für uns reserviert, schön ausgestattet mit Getränken und bunten Stühlen und Tischen. 3 Essen gab es zur Auswahl, und die Schüler konnten sich nach Herzenslust bedienen,  bekannte  Schokoriegel inklusive.
Es gab nur ein Problem - wies sollte man mit Gipsarm sein Tablett tragen?  Oder sich in die Warteschlange einreihen, wenn man 2 Beinschienen hatte? Und Paul, der das Kopfkorsett mit Stahlrahmen umhatte, zog viele Blicke auf sich. Das ist schon ziemlich blöd, wenn man so angestarrt wird. Aber die Schüler halfen sich gegenseitig und so konnte endlich gemeinsam gegessen werden - dachten wir. Niemand musste gefüttert werden aber einige Schüler benötigten viel Zeit für ihr Essen, da sie den Kopf nicht bewegen konnten oder nur einen freien Arm hatten.
 

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Im Anschluss besuchte uns  ein ehemaliger Patient, der uns von seinem Motorradunfall erzählte.
Er kann sich an den Unfall nicht mehr erinnern, weiß aber noch, dass er ein Auto überholen wollte. Die erste Operation dauerte 12 Stunden, und viele weitere folgten. Er musste umschulen und leidet heute noch unter den Folgen des Unfalls. Die Schüler fragten ihn viele teils auch persönliche Dinge, die er tapfer beantwortete.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass dies ein unvergesslicher Tag für alle war. Alle waren froh, bei diesem Projekt mitgemacht zu haben. Wir sind tief beeindruckt und einige Schüler sind sehr nachdenklich geworden, denn was man im Internet oder Fernsehen so sieht, ist zwar schrecklich, aber mit einem echten wahrhaftigen Eindruck im Krankenhaus vor Ort nicht zu vergleichen.  Dies ist ein "Hands on " Projekt, bei dem man selbst Hand anlegen darf und eben auch die traurigen Konsequenzen der Unfälle mit eigenen Augen sehen kann, diese Erfahrung wird hoffentlich dazu beitragen, dass unsere Schüler bewusste und clevere Entscheidungen treffen, damit sie ihr Leben und das der anderen nicht aufs Spiel setzen.

Wir danken Dr. Said Chotta und seinem Team für die herausragende und kompetente Organisation dieses Tages, ein tolles Projekt, dass so manchem die Augen öffnet. Vielen Dank auch an Prof. Dr. Johannes Zeichen, der viel Zeit mit uns verbracht hat,  jede Schülerfrage ernst nahm und zusammen mit Herrn Dr. Chotta am Ende sogar an alle Schüler Eis verteilte.

P.A.R.T.Y.   Don`t risk your fun
 

gras