Schulsanitäterausbildung 2015

Wir brauchten dringend neue Schulsanitäter, da unsere fleißigen und zuverlässigen Zehntklässler uns im Juni 2015 verlassen hatten, um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.
Daher fand in dieser Woche vom 21. bis 25. September 2015 ein neuer Schulsanitäterkurs statt, und 18 begeisterte Freiwillige hatten sich dafür sofort gemeldet. Viele von ihnen waren auch schon länger in der  Sanitäter AG  engagiert, und hatten schon ein wenig Erfahrung mit Verbänden und Blutdruckgeräten.

Nach vielen Stunden intensiver Theorie, aufgelockert durch praktische Übungen, waren einige der Schüler wirklich geschafft, denn während man sich in den normalen Schulfächern auch mal drücken kann und nur still da sitzt, musste bei der Schulsanitäterausbildung jeder immer aufmerksam sein, um ja nichts zu verpassen, wenn z.B. der magische Satz fiel: "...das könnte in der Prüfung dran kommen..." dann schrieben alle Auszubildenden Schulsanitäter sehr eifrig mit.
 

Ein Highlight war definitiv die Übung  zur Rettung bei Ersticken/Verschlucken, dem Heimlich-Manöver. Eine 200 Dollar teure Weste aus Amerika ermöglichte den Schülern das realistische Üben, und wenn man richtig griff und drückte, dann schossen die verschluckten gelben Pommes in hohem Bogen heraus, und der Patient war gerettet. Ebenfalls super beeindruckend waren die realistischen Wunden, hautfarbener  Teig wurde mit Kunstblut und Werkzeug so präpariert, dass die Wunden sehr echt aussahen, und so mancher von uns musste erst mal tief durchatmen, bevor er fachgerecht Hand an legte und die gruseligen Wunden versorgen konnte.

Scherbensplitter im Arm, ein durchlöcherter Finger, abgetrennte Finger oder Hand, ein riesiges Loch in der Stirn, alles wurde von unseren Schülern mutig und ordentlich erstversorgt. Bei den Reanimationsübungen  an den großen Puppen kamen einige Schüler ordentlich ins Schwitzen, vor allem die schmächtigeren Personen. 100 mal Drücken in 60 Sekunden und zwischendurch zweimal beatmen - fast zu viel für einige.  Aber viel Übung macht den Meister und im Ernstfall sind unsere Schulsanitäter  nun gut gerüstet, sogar einen Defibrillator können sie korrekt bedienen.
 

Am Prüfungstag lagen bei vielen Schülern die Nerven blank, die schriftlichen Prüfungsergebnisse waren noch nicht bekannt gegeben, die praktische Prüfung in 2er Teams lag noch vor uns. Kein Saniteam wusste, welche verletzten Personen sich hinter der Prüfungstür befinden würden, das war wie im echten Leben auch, eine komplette Überraschung. Die Prüfungssituationen waren z.B. amputierter Finger, Krampfanfall, Fuß verknackst, leblose Person, stark blutende Kopfwunde  und vieles mehr.
 

Während der Prüfung gab es einen echten Notfall direkt vor der Tür des Prüfungsraums, ein Junge der 5. Klasse klagte über starke Bauchschmerzen und lag auf dem Boden. Die ersten 4 geprüften Schulsanitäter nahmen sich der Sache fachmännisch an und nach 10 Minuten konnte der Junge zurück in den Unterricht. Ein anderer Junge hatte ihn in den Bauch geboxt - und die Sanis mussten vor allem beruhigen, checkten aber auch die Vitalwerte.
 

Schließlich stand fest:  14 Schüler hatten die beiden Prüfungsteile erfolgreich absolviert, einige sogar mit Höchstpunktzahl.  Aufgrund von Erkrankung und Fehlzeiten haben es diesmal leider nicht alle geschafft, bestimmt klappt es beim nächsten Mal.
An alle fertig geprüften Schulsanitäter: Herzlichen Glückwunsch.

Und vielen Dank an das Team von Christoph Lemke und Florian Kranefuß vom ASB, die die gesamte Ausbildung sehr informativ, interessant und kreativ durchgeführt haben.

Unsere Schulsanis werden nun immer in der ersten großen Pause im Schulsanitätsraum erreichbar sein, für kleine oder auch größere gesundheitliche Notfälle.  Ab  jetzt haben unsere "alten" 6 Sanitäter aus Klasse 9e und der 10b kompetente Verstärkung, und der Schulsanitätsdienstplan wird neu erstellt.  Wenn es jetzt aus dem Lautsprecher tönt: " Schulsanitäter bitte in Raum ...kommen" dann  wird garantiert ganz schnell kompetente Hilfe im Anmarsch sein.

Sb