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Erasmus+  KA1 „STE(A)M“
– Herr Fuchs in Portugal

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Anreise Samstag, 28.04.2018

Obwohl der Erasmus+ Kurs in Lissabon erst am Sonntag um 13.30 Uhr in Portugal begann, erfolgte die Anreise bereits am Samstag, da zu anderen Zeiten keine kostengünstigen Flüge nach Lissabon zu bekommen waren. Also hieß es morgens um 5.30 Uhr mit dem Wagen nach Hannover, dort mit dem Shuttle-Service zum Flughafen. Dann von Hannover mit dem Flieger nach München und zwei Stunden später weiter nach Lissabon. Dort um 13.15 Uhr angekommen ging es mit dem Shuttle-Service zum Hotel nach Almada-Caparica, wo der Kurs abgehalten wurde. Almada ist die Stadt, die gegenüber von Lissabon am anderen Ufer des Tejo liegt und mit Lissabon durch eine große Hängebrücke verbunden ist. Diese Brücke erinnert nicht zufällig an die Golden-Gate-Bridge in San Francisco,  wurde sie doch Ende der 60er Jahre von der gleichen Firma gebaut. Der Stadtteil Caparica liegt direkt am Atlantik und ist bei den Lissabonern als Wochenendziel für einen Strandbesuch beliebt. Aufgrund der hohen gleichmäßigen Wellen ist es auch ein bekanntes Surferparadies. Die Fahrt vom Flughafen bis zum Hotel dauerte eine Stunde, sodass ich gegen 14.30 Uhr am Hotel ankam. Dort wartete bereits der Kursorganisator Wim mit schlechten Nachrichten. Das Hotel hatte die Buchungen von 9 Kursteilnehmern für die erste Nacht verschlampt – und – das Hotel war vollständig ausgebucht. Also organisierte das Hotel Übernachtungen in einem Partnerhotel, dass in der Nähe des Flughafens lag. Die betroffenen 9 Kursteilnehmer wurden dann gegen 17.00 Uhr mit dem Shuttlebus des Hotels wieder quer durch die Stadt Richtung Flughafen zum anderen Hotel gebracht. Aufgrund der fortgeschrittenen Tageszeit dauerte die Fahrt nun aber fast doppelt so lange, da Lissabon und Umgebung morgens und abends regelmäßig in einem Verkehrschaos versinken. Problempunkt Nummer 1 ist dabei die Tejo-Brücke über die täglich 150000 Kraftfahrzeuge und 300 Züge fahren müssen – dazu später mehr. Gegen 18.45 Uhr kamen wir endlich am Hotel an und beschlossen, uns auf den Zimmern nur kurz frisch zu machen und dann mit der Metro ins Zentrum von Lissabon zu fahren, um zu Abend zu essen. Leider sind die Restaurants in Lissabon am Samstagabend vollkommen überfüllt, sodass wir erst um 21.30 Uhr einen Tisch bekamen. Die Zeit bis dahin überbrückten wir, typisch portugiesisch, an einem Quiosque auf einem nahegelegenen Platz. Diese Kioske dienen dabei nicht dem Kauf von Zeitschriften usw., sondern schenken Getränke aus und sind an fast allen Plätzen in Lissabon zu finden. Das anschließende Essen war wirklich großartig und zurück im Hotel konnten alle gegen 0.30 Uhr endlich in den wohlverdienten Schlaf fallen.

Sonntag, 29.04.2018

Nachdem uns der Shuttlebus morgens zurück zum Hotel nach Caparica gebracht hatte, begann der Kurs um 13.30 Uhr mit einem Treffen aller Kursteilnehmer auf dem viel  Organisatorisches besprochen wurde. Leider haben die Teilnehmer aus Dänemark und Rumänien alle kurz vor Kursbeginn abgesagt, sodass ausschließlich 21 belgische Kolleginnen und Kollegen und ich den Kurs besuchten. Zum Glück war die Kurssprache englisch und alle Belgier haben sich vorbildlich daran gehalten, obwohl flämisch natürlich viel einfacher für sie gewesen wäre, zumal auch der Ausrichter, die Eekhout Academy, eine belgische Stiftung ist und alle Ausbilder aus Flamen kamen.

Aber worum geht es bei STE(A)M eigentlich? STEM (SciencesTechnicsEngineeringMathematcs) ist eine ursprünglich aus den USA stammende Art und Weise Naturwissenschaften fachübergreifend im Rahmen von Projekten zu unterrichten, die insbesondere auch in Großbritannien, Skandinavien, den Niederlanden und Belgien immer populärer wird. Dort werden an STEM-Schulen auch andere Fächer nach diesem Prinzip unterrichtet. Ziel von STEM ist dabei eine eigenverantwortliche und problemorientierte Herangehensweise von Schülerinnen und Schülern  an naturwissenschaftliche und technische Themen. Unterrichtet wird im Rahmen von Projekten, deren Ziel es zumeist ist, alltägliche Probleme zu lösen und dabei die Kompetenzen, die Jugendliche heutzutage und in Zukunft in naturwissenschaftlich-technischen Berufen benötigen, wie vor allem 

  • Fachwissen
  • Probleme erkennen
  • problemlösendes Denken
  • vernetztes Denken
  • Probleme, Produkte, Systeme analysieren
  • Informationen und Daten evaluieren
  • Technische Fähigkeiten
  • Messen und Berechnen
  • Kritische Denkweise
  • Kreativität
  • Fähigkeit zur Forschung
  • Verbindungen zwischen Natur und Technik herstellen
  • Führungsqualität
  • Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit
  • Dolmetscherfähigkeit (zw. Technik und Wirtschaft)
  • Organisationstalent

zu trainieren und zu fördern. Um dieses zu erreichen sind die Projekte in festgelegte Phasen unterteilt. Lehrer unterstützen die Schülerinnen und Schüler in den einzelnen Phasen und führen mit ihnen zusammen ein Assessment ihrer Leistungen durch. Um den Kursteilnehmern die STEM-Didaktik vor Augen zu führen, wurde die gesamte Fortbildung nach STEM-Vorgehensweise abgehalten. Die Lehrer schlüpften also in die Rolle der Schüler und erlebten somit alle Phasen eines STEM-Projektes, angefüllt mit vielen praktischen Hinweisen, Methoden, Beispielen usw..

Aber was soll nun das (A) in STE(A)M? Das „A“ steht für „Art“ und trägt der Tatsache Rechnung, dass während der Arbeit an einem Projekt in allen Phasen ein hohes Maß an Kreativität notwendig ist. Kunst, Design und Architektur können  für die Lösung technischer und naturwissenschaftlicher Probleme wichtige Impulse und Ideen liefern und werden daher verstärkt in die Arbeitsphasen der Projekte eingebunden.

Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung wurden die Teilnehmer dann mit der Aufgabe vertraut gemacht, die wir bearbeiten sollten. Dabei ging es um nichts Geringeres, als die Verkehrsprobleme von Lissabon und Almada zu beseitigen. Um den täglichen Megastau zu beseitigen, haben die Stadträte beschlossen eine weitere Brücke über den Tejo zu bauen – nur wo und wie? Unsere Aufgabe sollte es sein in Gruppen Modelle für mögliche Brücken zu entwickeln und maßstabgerecht  zu bauen. Die Brücke musste dabei u.a.  ästhetischen, ökologischen, finanziellen und statischen Kriterien standhalten, was eine Menge an Planung mit sich brachte. Aber wie baut man eine Brücke die hält? Um das zu klären begab sich der Kurs nachdem man 5er-Gruppen gebildet hatte noch am Nachmittag zur Statue des Cristo Rei. Von dort hat man den besten Blick auf die bestehende Brücke und Lissabon und wir konnten uns mit statischen und baulichen Besonderheiten des Hängebrückenbaus vertraut machen. Im Anschluss an diese erste Exkursion begaben wir uns nach Cacilhas, einen ursprünglichen Stadtteil von Almada, zum Abendessen. Das besondere an dem Restaurant war, dass  zum portugiesischen Essen auch Fado präsentiert wurde. Fado ist ein typisch portugiesischer Musikstil  bei dem eine Sängerin oder ein Sänger von zwei Gitarristen (portugiesische Gitarre und Bassgitarre) begleitet wird. Die Inhalte der Lieder und ihre Präsentation sind sehr emotionsgeladen und handeln häufig von unglücklicher Liebe, Sehnsucht und Weltschmerz, was bei einigen unkundigen Seminarteilnehmern, wegen der ungewohnten Präsentation , für nur schwer kontrollierbare Heiterkeitsanfälle sorgte. Nach einem heiteren  Abend ging dann der erste ereignisreiche Tag zu Ende.


Montag, 30.04.2018

Um 8.30 Uhr brachte uns der Bus vom Hotel zum Seminarraum nach Almada, wo wir zunächst den theoretischen Background und viel Information zum Thema „STE(A)M“ bekamen. Gegen Mittag fuhren wir dann mit dem Bus nach Belem, einem Lissaboner Stadtteil, wo wir zunächst zu mittag aßen und anschließend das MAAT (Museum of Art, Architecture and Technology) besuchten. Das MAAT besteht zum einen aus dem stillgelegten ehemaligen Kraftwerk von Lissabon, zum anderen aus einem futuristischen Neubau, dem jüngsten der Lissaboner Museen. Hier sollten die Kursteilnehmer für den Zusammenhang von Kunst und Technik sensibilisiert werden und das gelang in der Tat. Viele der ausgestellten Künstler näherten sich technischen Themen von der künstlerischen Seite und kamen dabei zu interessanten, überraschenden und kreativen Ergebnissen.

Im Anschluss begab sich der Kurs dann zu einem weiteren Museum. Das „Pilar 7“ bietet die Möglichkeit der Lissaboner Tejo-Brücke sehr nah zu sein, ist dieses Museum doch in einem der Pfeiler der Brücke errichtet. Man kann sich also die Brücke sozusagen von innen anschauen. Besonders beeindruckend war dabei die Aufhängung der Stahltrossen, die die Brücke zur Hängebrücke machen, im Fundament der Brücke.

Nach Abschluss des Pflichtteils konnten die Teilnehmer dann zurück ins Hotel fahren oder in Belem bleiben. Ein belgischer Kollege und ich entschlossen uns zu bleiben und die berühmten „Pasteis de Belem“,  im Original-Cafe zu probieren. „Pasteis de Belem“ sind Pudding-gefüllte Blätterteigtörtchen, die mit Puderzucker und Zimt bestreut werden. Allerdings beschreibt diese schnöde Bezeichnung nicht annährend das Geschmackserlebnis, wenn man in die außen knusprigen, innen noch lauwarmen Teilchen beißt und sich der sahnig-zimtige Geschmack im Mundraum verbreitet. Das Cafe war nicht zu verfehlen, da eine Schlange von ca. 50 Menschen außen vor dem Cafe auf seine Pasteis wartete. Innen hat das seit 1887 bestehende Cafe mehrere hundert Sitzplätze aber auch die waren alle besetzt. Nach etwa 20  min. Wartezeit bekamen wir einen Tisch zugewiesen und konnten  endlich die kleinen Törtchen mit einer Tasse Kaffee genießen – grandios! Anschließend schauten wir uns kurz das Denkmal für die portugiesischen Seefahrer und den „Torre de Belem“ an  und besuchten dann den botanischen Garten, der, weil nicht besonders gepflegt und zum Teil verfallen, einen besonderen Charme ausstrahlte. Abends trafen wir uns mit ein paar anderen Kursteilnehmern in der „LX Factory“ zum Essen. Die LX Factory ist eine ehemalige Fabrik für Garne und Stoffe aus dem Jahr 1846 deren komplettes Gelände von Agenturen, Ateliers, Cafes, Restaurants, Bars aber auch jeder Menge kleiner Läden und Concept-Stores bevölkert wird. Zusätzlich gibt es regelmäßig Live-Musik, Ausstellungen, Workshops und Theateraufführungen. Manche bezeichnen die LX Factory als den coolsten Platz in Lissabon, was ich bestätigen kann. Danach ging es mit dem Taxi zurück zum Hotel, wo sich die Mehrzahl der Kursteilnehmer noch auf einen Absacker in der dem Hotel gegenüberliegenden Bar einfand.

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