In Athen angekommen, war es schon dunkel. Wir nahmen eine Metro bis zum Syntagma Platz mitten in Athen. Dort begrüßte uns um 21 Uhr ein schillernder Springbrunnen und die bunte nächtliche Beleuchtung der Umgebung, wunderschön. Und fast alle Gastfamilien waren schon anwesend, obwohl wir 45 Minuten zu früh angekommen waren. Alle Schüler wurden sehr herzlich begrüßt, geküsst und umarmt, was unsere deutschen Schüler teils etwas befremdlich fanden. Zwei unserer Schüler wurden sofort zu einer nächtlichen Besichtigungstour in Athen eingeladen, und zwei andere direkt zum Essen ins Restaurant eingeladen. Die Lehrer machten sich auf den Weg zum Hotel und aßen in der Nähe zu Abend.Montag, 13.03.2017 Nach einer längeren Metrofahrt und 8 Minuten im Taxi sahen wir unsere Schüler am nächsten Morgen in der Schule wieder. Alle waren begeistert, nur einige etwas müde, denn Griechen sind laut eigener Aussage immer laut und machen gerne die Nacht zum Tag. Nach einem Schulrundgang in Gruppen spielten wir ein Spiel in der Aula namens "How well do I know my city?" Auf Bildern dargestellte Sehenswürdigkeiten der jeweiligen Stadt musste man den anderen pantomimisch vorspielen, das war gar nicht so einfach. Meistens rieten die Partnerschulen richtig, und die eigenen Schüler und Lehrer kamen nicht auf das entsprechende Wort. Aber es wurde viel gelacht und so war das Eis gebrochen. In der Mittagspause um 11 Uhr dann wurden die Lehrer verwöhnt, denn es gab ein kleines Buffet in der Bibliothek, mit vielen leckeren griechischen Snacks. Jeder nutzte die Gelegenheit, um sich ein paar Minuten in die Sonne zu setzen. Die griechischen Schüler spielten alle durcheinander Volleyball und Basketball auf einem Sportplatz mit vielen Huckeln und Löchern im Bodenbelag. Das machte gar nichts, denn jeder hatte viel Spaß. Unsere THSler wurden sofort integriert und spielten mit, besonders die Jungs waren begeistert dabei. Dann ging es an die Arbeit: Jedes Land präsentierte seine "ideale Stadt" oder den Stadtteil, der vorher jedem Land zugeordnet wurde. Fast alle unsere Partner hatten fleißig gebastelt und Modelle erstellt und mitgebracht, im Handgepäck! Österreich hatte ein sehr futuristisches Modell mit Wasser und Kupferelementen als Shopping Tempel gebastelt, Frankreich hatte mit kleinen Papierfiguren eine Sport- und Freizeitwelt gebastelt, einfach klasse, und alles sehr plastisch. Am besten gefallen hat uns das griechische Modell, erstellt mit Architektenpappe und vielen kleinen Details, wie Fensterläden, Straßenschildern und fast echtem Fensterglas. Die THS hatte auch gebastelt, Herr Dr. Fuchs hatte unsere Ideen und Pläne in eine wunderbare digitale Präsentation verwandelt, die auch gut ankam. Leider waren unsere Schüler sehr schüchtern, und man hat nicht immer verstanden, was sie gesagt haben. Paul und Eric aber hörten sich schon fast wie echte Engländer an, das war großartig. Der nächste Schritt war nun die Erstellung eines gemeinsamen Gebäudes oder Stadtteils in internationaler Gruppenarbeit. Immer 2 Schüler aus Spanien, Deutschland, Frankreich, Griechenland und Österreich sollten gemeinsam die Stadtmodelle ergänzen. Das ist nicht so leicht gemacht wie gedacht! Man musste sich auf Englisch einigen (Friedhof oder Hotel? Fußballstadion oder Schwimmbad? Sony Tower oder Schokowelt?) Um 14 Uhr gab es eine Pause, die Schüler gingen zu den Gastfamilien und die Lehrer in ein Restaurant. Das Essen war wunderbar, und wir lernten viele griechische Kollegen kennen und auch der griechische Schulleiter war mit und erzählte über seine Schule. Ziemlich satt dann machten wir uns um kurz nach drei Uhr wieder an die Arbeit, und waren auch erst um kurz nach sechs Uhr fertig. Das war ein sehr langer erster Tag in der Partnerschule, unsere Schüler waren hundemüde aber es gab keine Zeit zum Ausruhen, einige gingen shoppen mit ihren Gastfamilien, andere ins Restaurant, und eine Person sogar in der Freizeitpark. Spät abends dann ab 22 Uhr trafen sich fast alle griechischen Jugendlichen im Park. Das wiederholte sich fast jeden Abend, und unsere Schüler waren begeistert. Nachts im Park in Sennestadt? Das wäre vielen von ihnen zu gefährlich. In Athen aber ist das normal, man trifft sich draußen, redet, hört Musik, daddelt auf dem Handy und spielt Fußball.
Dienstag, 14.3.17 Um 8:30 trafen wir uns wieder an der Schule. Weiter ging es mit der Arbeit an dem gemeinsam zu erstellenden weiterführenden Stadtmodell. Nun nahm alles endlich Gestalt an: Ein Fußballstadion, ein Schwimmbad mit Sprungbrett, ein Schokoladenhaus, ein futuristischer Turm, eine Keksfabrik, ein Friedhof, ein Hotel und vieles mehr war entstanden. Alles wurde auf einer großen Holzplatte befestigt, die dann wiederum zu unseren anderen Stadtmodellen gestellt wurde. Nun war unsere Stadt, in der wir leben wollen, um einiges größer und bunter geworden. Nach der Mittagspause ging es mit dem Bus zum Poseidontempel. Die Fahrt dauerte ca. 1 Stunde und es ging durch sehr kurviges Gelände. Die Landschaft war wunderschön und endlich waren wir am Ziel. Dort ging es auch sofort los, denn wir waren etwas spät dran. Es gab 2 Gruppen, Spanien und Frankreich und Deutschland und Österreich. Auch einige griechische Schüler waren mit dabei. Jeder Schüler bekam 4 Arbeitsblätter und genoss eine Führung in englischer Sprache. Da hieß es zuhören, um alles über den Poseidontempel, der auf dem heiligen Felsen gebaut wurde und seine Geschichte zu erfahren, ebenso die Geschichte und die Bedeutung der Gegend und der Menschen, die dort lebten und leben. Dieser Peripteraltempel (d.h. er ist von allen Seiten mit Säulen umgeben) besteht aus Marmor und wurde ca. Mitte des 5. Jhd. gebaut. Wir haben Glück gehabt, dass es genau dann sonnig wurde, und wir den Ausblick am Tempel und Kap Sounion genießen konnten und einige wunderbare Fotos machen konnten. Am Ende gab es für jede Gruppe ein Spiel mit Fähnchen und Beschriftungen.
|